Die
Zeiten von sonnigen, warmen Tagen, an denen man sich auch mal irgendwo
auf eine Wiese legen kann und gemütlich einige vorbeiflanierende
Hauptdarsteller des "Jahrmarkts der Eitelkeiten" *g* bewundern
kann, sind scheinbar vorbei... kann man nicht vielleicht Pfingsten
um einen Monat nach hinten verlegen? ;o) Nein, ich will ja nun nicht
meckern, so hat am Freitag, den wir komplett auf der Parkbühne
verbracht haben, das Wetter super gehalten, aber besonders abends
wurde es dann doch teilweise recht frisch und ich hatte den Eindruck,
dass der Umsatz von heissem Met und Glühwein(!) bestimmt sehr
gut war.
"Unser"
WGT begann jedoch am Freitag nachmittag bei erstaunlich schönem
Wetter auf der Parkbühne, wo bereits Silvery
(4 Fotos)
spielten. Mal abgesehen davon, dass es knipstechnisch irgendwie
recht schwierig war, 2, 3 brauchbare Bilder zu bekommen (weiße
Frau vor schwarzem Hintergrund *g*) und ich vielleicht noch nicht
so gut drauf war, hat mich der Auftritt nicht gerade begeistert.
Einige Songs kannte ich bereits von den meinen beiden Silvery-CD's
zuhause, aber irgendwie "zündete" es live zumindest
für mein Empfinden nicht wirklich. Vielleicht lag's ja auch
am Sound, denn die Stimme der Sängerin kam teilweise recht
dünn herüber, die Songs wirkten zum Teil etwas lustlos
gespielt - mir fehlte da einfach etwas die Spielfreude und mehr
Dynamik. Es war sicher kein schlechtes Konzert, aber die richtige
Stimmung kam dann auch bei den meisten anderen Besuchern nicht auf.
Dass es soundtechnisch besser und vor allem mit
viel Power, Dynamik und Spielfreude geht, bewiesen im Anschluß
Regicide (16 Fotos),
für mich DIE Überraschung und eines meiner Highlights
beim WGT waren. Eher
durch Zufall hatte ich vor einigen Wochen in die aktuelle Regicide-CD
"Break The Silence" hineingehört und sie mir auch
gleich gekauft, da mich die sehr abwechslungsreiche, klasse arrangierte
Musik in einem feinen Mix aus (proggigem) Rock, Gothic- und leichten
Metalanleihen mit einer sehr feinen Instrumentierung und vor allem
dem prima weiblichem und männlichem (Wechsel-)Gesang fernab
der üblichen Gothic-Klischees (Mann grunzt, Frau engelträllert
in höchsten Tönen... *g*) gleich sehr angesprochen hatte
(was für ein Satz... *kicher*)... Regicide
erfinden die Musik sicher nicht neu, aber die Mischung stimmt einfach.
Immer wieder gibt es bekannte Elemente aus den angesprochenen Musikrichtungen,
die man durchaus auch als recht eingängig bezeichnen kann -
aber die Songs werden nie langweilig oder allzu vorhersehbar.
Die Jungs und Mädels aus dem hohen Norden
heizten am frühen nachmittag der schon recht gut gefüllten
Parkbühne ordentlich ein - und was da rüber kam, hatte
absolut professionelles Format. Druckvoller Sound, Musiker, die
Ihre Instrumente perfekt beherrschen, schöne, abwechslungsreiche
Instrumentalpassagen und klasse Vocals, da passte für mich
einfach alles. Dazu kam eine sehr sympathische Ausstrahlung der
Menschen auf der Bühne, die sichtlich viel Spaß an Ihrer
Musik haben. Trotz der frühen Stunde und der viel zu kurzen
Spielzeit von einer guten halben Stunde waren Regicide in der Lage,
das Publikum zum Mitmachen zu bewegen - und dass sogar ich oller
Mitsingmuffel bei "The Hanger-On" ordentlich mitgegröhlt
habe, spricht für die gute Stimmung, die die Band verbreitet
hat... ;o)
Hut ab vor einer tollen Band, der man einfach nur
viele offene Ohren und Erfolg wünschen kann - ich für
meinen Teil werd nun erst mal zusehen, mir auch baldmöglichst
den anderen Longplayer "Viorus" zu besorgen und hoffe
darauf, die Band recht bald mal wieder live in einem Fulltime-Konzert
erleben zu dürfen - mehr davon... :o)
Als
nächte Band betraten nach der Umbaupause Theatres des
Vampires (8 Fotos)aus
Italien die Parkbühne. Der zunächst (zumindest mal optisch
*g*) recht interessante Eindruck wandelte sich bei mir so ab dem
zweiten, dritten Song dann doch eher etwas in Langeweile - für
mich klangen die Songs insgesamt alle zu ähnlich und es gab
auch keine Passagen oder Highlights, die mich irgendwie mitgezogen
haben. Ein wenig gestört haben mich dann auch die doch recht
klischeehaften Gesten und Posen der Sängerin - wobei der ausgetrunkene
Becher "Blut" gegen Ende des Konzerts ja immerhin noch
schicke Bilder geliefert hat, um die üblichen Klischees über
bösartige, blutsaugende Gruftis zu bestätigen... *g*.
Keine Ahnung, ob die Band vielleicht auf CD besser rüberkommt,
aber irgendwie war das alles einfach nicht wirklich meine Baustelle...
Xandria (20 Fotos)
als nächter Act kamen da schon wieder ganz anders rüber.
Es mag nun vielleicht etwas altbacken klingen, aber für mich
kommt eben bei einem Live-Konzert einfach mehr rüber, wenn
man spürt und auch sieht, dass sich die Musiker für Ihre
Musik begeistern, einfach voll "dabei" sind - und das
war bei Xandria absolut der Fall. Spielfreude, Power und Dynamik,
schöne stimmungsvolle ruhigere Passagen und über allem
die tolle Stimme und Ausstrahlung von Sängerin Lisa, die sich
sichtlich sehr wohl auf dem WGT fühlte... :o)
Eigentlich
hatte ich in Erinnerung an diverse Bilder und Videos eine Sängerin
mit wallenden roten Haaren erwartet, aber ganz offensichtlich hat
sich Lisa in Erwartung des mittlerweile ja auch eingetroffenen Sommers
eine etwas luftigere Frisur zugelegt, die Ihr häufiges Strahlen
und Lächeln ins Publikum besonders schön zur Geltung brachte.
Was mich teilweise echt ungläubig die Bühne hat absuchen
lassen, war die hammermässig tiefe Powerstimme, die sie an
einigen Passagen neben Ihrer "normalen", schönen
und variablen Singstimme eingesetzt hat. Sie beherrscht Ihr "Instrument",
Ihre Stimme, genau so gut wie die Jungs um sie herum Ihre Instrumente.
Das kam einfach alles sehr professionell, straight und vor allem
mit viel Spaß rüber und hatte nicht nur auf mich ansteckende
Wirkung.
Eine Setlist bekomme ich leider nicht mehr zusammen,
bin mir aber recht sicher, dass "India" der Opener und
die letzten beiden Songs "Snow-White" und "Ravenheart"
waren. Ein schönes Konzert einer sympathischen, tollen Live-Band,
die ich mir gerne (und vor allem auch länger) bald wieder live
anhören möchte.
Sehr gespannt auf den nächsten Act The
Dreamside (20 Fotos)
war ich anfangs doch ein wenig irritiert, als Kemi Vita, die Sängerin
ganz anders auf der Bühne auftauchte als von den CD-Covern
erwartet - mit dem doch etwas gewöhnungsbedürftigen grau
gefärbten Haaren und den roten "Wimpernverlängerungsflügelchen"
hatte es etwas von einem "gealterten Diva-Style"... ;o)
Wenn
man das Konzert objektiv sehen könnte, war's wohl eher nicht
so gut. Es gab musikalisch hier und da Schwächen, so sind bei
einem Song z.B. die Samples und die Live-Musik doch deutlich hörbar
auseinandergehoppelt, gelegentlich wirkte auch die Stimme von Kemi
etwas unsicher, sie lag auch hier und da mal ein wenig neben der
Tonlage. Auch dass die männlichen Vocals (von Rogue) bei "Open
your Eyes" vom Band kamen, fand ich nicht so toll, bei anderen
Songs wurde ja schliesslich auch live von dem Gitarristen bzw. Bassisten
gesungen. Insgesamt wirkte die Band auf mich nicht wirklich gut
eingespielt (vielleicht gab's auch technische Probleme?) und ich
hatte zwischenzeitlich mal den Gedanken, dass man sich vielleicht
aus Anlass des WGT's mal wieder live zusammengefunden hat und ansonsten
eher gerade pausiert.
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Ein
nettes optisches Highlight war sicherlich die Einlage mit den Fackeln
und der Tänzerin, das gab dann auch ein paar ganz nette Fotos...
:o) Dani empfand die gesamte Show etwas als "aufgesetzt"
und irgendwie kann ich das auch ein wenig nachvollziehen, aber...
jetzt kommt das große ABER: Es war trotz allem Genörgele
von mir einfach ein richtig geiles Konzert... :o)
Vielleicht ist es einfach die Kraft und die Ausdrucksstärke
der Songs, die mich so locker und gelassen über erkennbare
Schwächen haben hinweghören lassen. Die gespielten Songs,
allesamt bis aufs letzte Lied von der wirklich tollen CD "Spin
Moon Magic" sind einfach alle für sich schon so gut, da
ist der geneigte Hörer eben viel leichter bereit, über
solche Kleinigkeiten hinwegzuhören und voll drauf abzufahren...
;o)
Ich hatte den Eindruck, dass Dreamside mit Ihrem
Auftritt selbst nicht sonderlich zufrieden waren. Da ich keinen
Vergleich habe, ist's nur eine Vermutung, aber ich hatte das Gefühl,
dass Kemi nicht sonderlich gut drauf war - irgendwie wirkte sie
auf mich etwas angespannt und ich glaube, auch nur einmal ein kurzes
Lächeln gesehen zu haben.
Setlist Dreamside
WGT 2006:
-
Spin moon magic
- Joyfire
- The feast is set
- Dreaming all of you
- Somewhere before
- Open your eyes
- Into a frenzy
- Forsaken
- Nuda Veritas |
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Mich hat der Dreamside-Auftritt gerade musikalisch
und technisch gesehen sicher nicht überzeugt, aber auf alle
Fälle wirklich mitgerissen. Schon verrückt, dass ausgerechnet
ein Konzert, an dem es Einiges auszusetzen gab, so eine nachhaltige
Wirkung auf mich hat. Auch jetzt mit etwas mehr zeitlichen Abstand
zum WGT bleiben gerade auch von Dreamside (20 Fotos)
die meisten Erinnerungen.
Es ist sicher kein Zufall, dass mir fast während
des gesamten WGT's (und auch jetzt im wieder) Teile aus Dreamside-Songs
in den Gehörgängen kreisen und mich nicht mehr loslassen.
Es war das erste Mal, dass ich Dreamside live gesehen habe, aber
ganz sicher nicht das letzte Mal... und abgesehen davon: Ich brauche
dringend Dreamside-Nachschub - wo bleibt eine neue CD? ;o)
Dani hatte wohl schon eine unbewusste Vorahnung, was mit Samael
(sorry, no pics, musste Ohren zuhalten *g*)
als nächstem Act bevorstand, als sie sich auf den Weg nach
etwas Ess- und Trinkbarem machte - denn das, was da kam, war nun
echt überhaupt nicht meins. Ich habe kein Problem mit lauter
und krachender Musik, aber Samael und die vielen extrem headbangenden
und rempelnden nach vorne eilenden Jungs im Publikum waren mir dann
(trotz eilig zusammengeknüllter Tempotaschentücher in
den Ohren) einfach doch zu heftig. Wären nicht danach noch
The Gathering aufgetreten, hätte ich definitiv (schon aus gesundheitlichen
Gründen ;o)) das Feld geräumt - aber kampflos wollte ich
unseren guten Platz weit vorne dann halt doch nicht aufgeben. Zur
Musik kann ich eigentlich gar nix sagen, ausser dass es extrem laut
und für mich absoluter Brachialsound war... na, es muss einem
ja nicht alles gefallen, zumindest eine ganze Menge Leute rund um
mich herum sind spürbar (*rempel*... *headbang und um sich
schlag*... *Bier und Cola ausschütt*) darauf abgefahren...
;o)
Als
sich danach die Reihen wieder etwas lichteten, tauchte Dani aus
sichereren Gefilden wieder vorne bei mir auf und wir warteten gespannt
auf The Gathering (20 Fotos).
Die Holländer gehören seit etwa einem halben Jahr zu meinen
absoluten Favoriten und ich war echt enttäuscht, dass die vorher
geplante Tour leider wegen Erkrankung der Sängerin Anneke abgesagt
werden musste - entsprechend hoch waren meine Erwartungen, nun endlich
das ersta Mal The Gathering live zu erleben. Vielleicht waren die
Erwartungen etwas zu hoch oder die äusseren Umstände haben
mich zu sehr abgenervt, um mich komplett darauf einzulassen. Noch
halbtaub vom vorherigen Gig empfand ich den Sound nicht gerade als
gut und insgesamt auch einfach viel zu leise. Vielleicht lag Letzteres
auch daran, dass ein reichlich angetrunkener Typ hinter uns meinte,
einige Passagen aus den Songs mitgröhlen zu müssen - und
er sang definitv schlechter, aber leider phasenweise auch lauter
als Anneke... ;o)
Auch
die Fotografin vor uns, die sich dekorativ für 2, 3 Songs als
Sichtschutz zwischen uns und die Bühne auf Ihre Alukiste stellte,
war nicht unbedingt stimmungsaufhellend, aber zu sehen gab es ohnehin
nicht allzu viel. Der Schlagzeuger und Keyboarder waren kaum sichtbar
sehr weit hinten auf der Bühne platziert (ein kleines Podest
hätte da Wunder gewirkt), das Licht war sehr dünn (daher
auch die grandiose Qualität meiner Bilder, sorry) und Anneke
wirkte mit Ihren knallroten Haaren und dem gelben Brasilien-Sweatshirt
wie ein aufgedrehter Pumuckl... ;o) Nein, das ist nun echt nicht
böse gemeint, aber es war meine erste Assoziation und ich bekam
die dann auch einfach nicht mehr aus dem Kopf... *g*... aber auch
in dem Outfit hat Anneke eine sehr positive, lebensfrohe Ausstrahlung
und natürlich Ihre unverwechselbare, wunderschöne Stimme.
Die Songauswahl bestand vor allem aus alten und älteren Songs,
aus dem aktuellen Album "Home" gab es lediglich "Shortest
Day" und "In Between"zu hören, die mir auch
live ausgesprochen gut gefielen und von denen ich das Gefühl
habe, sie mittlerweile schon jahrelang zu kennen... ;o)
Auch wenn ich mir sicher einige weitere Lieblingssongs gewünscht
hätte, war die Auswahl der insgesamt eher gitarrenbetonten
und (wenn man das bei The Gathering und besonders nach dem Auftritt
von Samael davor *g* überhaupt so nennen kann) "härteren"
Songs in sich stimmig und rund - ich glaube, The Gathering hatten
ja auch im Vorfeld schon angekündigt, live wieder mehr in diese
Richtung zu gehen. Unter diesem Aspekt war es für die Fans
dieser Songs auch sicher ein gutes Konzert, halt etwas dumm für
mich als "späten" Gathering Fan gelaufen, da ich
doch mehr auf die ruhigen, emotionaleren Songs stehe. Insgesamt
wirkte das Set auf mich (vielleicht auch wegen der geschilderten
äusseren Umstände und dem leicht verwaschenen Sound) etwas
unruhig und nicht wirklich locker, auch wenn besonders Anneke die
Spielfreude absolut anzusehen war. Ich habe halt leider keinen Vergleich,
hatte aber ein wenig den Eindruck, dass die Band insgesamt ein klein
wenig gestresst wirkte. Es gab durchaus Passagen, die mich begeistern
und mitreissen konnten, aber mir fehlten ein wenig die echten Gänsehautmomente
und einige Instrumentalparts hatten für mich auch ein klein
wenig Längen.
Nagelt mich bitte nicht auf die Setlist (insbesondere
die genaue Reihenfolge) fest, bei "On most surfaces" bin
ich mir auch nicht ganz so sicher, ob's vielleicht doch ein anderer
Song war... ;o)
Setlist
The Gathering WGT 2006:
-
The Liberty Bell
- Even the spirits are afraid
- Shortest Day
- In Between
- Broken Glass
- Probably built in the 50's
- On most surfaces
- Saturnine
- In motion #1
- Eléanor |
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Die Zeit verging viel zu schnell und The
Gathering (20 Fotos)
kamen auf der gut gefüllten Parkbühne gut an, leider wurde
die lautstark geforderte Zugabe durch die Veranstalter sehr schnell
abgewürgt. Mir blieben leicht gemischte Gefühle, ein zwar
gutes, aber nicht unbedingt begeisterndes Konzert mit herausragenden
Highlights gesehen zu haben. Ich wünsche mir nun sehr, dass
die abgesagten Tourtermine bald nachgeholt werden, denn das The
Gathering besser sein können als hier beim WGT, davon bin ich
(nicht nur z.B. wegen der tollen Live-DVD "A Sound Relief")
absolut überzeugt... :o)
Blah und Pics by Wolfgang
Hier gehts zum zweiten Teil des WGT-Berichts
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