Von neongelb

25.02
2012

Gast-Artikel von neongelb:

Liebe Fanpage-Macher,
danke für diese Internet-Seiten, schön gestaltet und durch Eure Arbeit veredelt.
Auch wenn es wenig ist, was aktuell über milú und Anke Hachfeld zu berichten wäre – es gibt sie, die kleinen Neuigkeiten.
Leider erst heute fand ich eher zufällig diesen Bericht über einen Auftritt von Anke gemeinsam mit der Tänzerin Claudia Engler.
Nicht zu spät, sich über die Beschreibung einer Performance zu freuen, aber leider viel zu spät, um selbst als Augenzeuge an der Veranstaltung teilzunehmen.
Also, falls irgendwie möglich, bitte gebt Informationen zu Aktivitäten von und mit Anke Hachfeld rechtzeitig hier bekannt.
Hier nun der Bericht, die beiden Künstlerinnen betreffend. Mehr zur gesamten Veranstaltung unter http://www.hiv-ist-auch-in-deiner-stadt.de/hiv/?p=661

“Nach einer kurzen Vorstellung der Künstlerinnen Anke Hachfeld und Claudia Engler wurde übergeleitet in die Performance „Yolia“. Claudia Engler band sich mittels einer Korsage an einen Pfeiler des Altars fest, während Anke Hachfeld in meditative Klagegesänge verfiel und Bewegung Claudia Englers und Stimmgewalt Ankes zu einer Einheit verschmolzen wurden. Ausdrucksstark und ästhetisch tanzte Claudia mal an einem Stuhl sich hochziehend an imaginären Fäden marionettengleich, als wolle sie den Faden des Lebens durchtrennen während sie Anke musikalisch zurückstößt, hinein in das Leben. Mit Spieluhrmelodien weckt sie kindliche Gefühle, erzeugt sie Wärme und bei der Tänzerin wurden augenblicklich die Bewegungen weicher und lustbetonter.

Das Publikum lauschte beeindruckt Anke Hachfelds Stimme und versuchte die Bewegungen Claudias in den Einklang zum Gesang zu bekommen, aber so kurz eine Tanzhaltung eingenommen war, so schnell verflüchtigte sich diese auch – wie Lebensjahre in der Gesamtheit des Universums.

Bilder aus vergangenen Lebensabschnitten stopft die Tänzerin sich in den Mund, hält sich bei der monotonen Stimme die fordernd zum Betrachten zwingt die Ohren zu, blendet die Realität aus. Sollte sich hierin vielleicht eine Metapher auch zu HIV und Aids innerhalb der Gesellschaft finden, ich persönlich fand dieses geschaffene Bild sehr stark und interpretierbar. Anke Hachfeld half schließlich Claudia Engler in ein weißes Brautkleid, während Claudias Gesicht von einer weißen Totenmaske verdeckt blieb. Auf einem Stuhl stehend tanzte diese sich nun in Rage, und gab dem Tod Ästhetik und Anmut, gab möglicherweise dem letzten Lebensabschnitt des Menschen ein Gesicht. Im Schlussbild sind beide Hand in Hand am Altar stehend verharrt. Eine Einheit bildend und in Zweisamkeit vereint. Das Publikum in Potsdam applaudierte den beiden Künstlerinnen, während sie von den Moderatoren zum Dank rote Rosen überreicht bekamen, denn rot ist nicht nur die Farbe unseres Blutes, die Farbe der Liebe, sondern auch die Farbe des Kampfes.”

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